- 539 - 1392. Sept. 17. Othmachau. 17. die Sept. Wenzel, Bischof von Breslau, bekennt, dass Johannes Grunenberg, Bürger von Brieg, 9 Mark j. Z. auf seinen Gütern zu Girhardisdorf (Giersdorf) im Briegischen Weichbilde zur Gründung eines Altars zur heil. Maria, zu den heil. Johannes ap. und evang., Laurentius und Georg, oder zu den 11,000 Jungfrauen, oder der hl. Katharina in der Capelle des heil. Georg und Lazarus jenseits der Oderbrücke, nahe bei Brieg gelegen, wo die aussätzigen Weiber sind, vermacht hat. Dafür sollen nach dem Verlangen des Erblassers wöchentlich 5 Messen an dem neuen Altare gelesen werden, 2 für die verstorbenen Angehörigen desselben, 3 für ihn selbst und seine Nachkommen. Für jede ohne genügenden Grund versäumte Messe solle der derzeitige Altarist 1 Groscben dem Vitricus der Capelle und den Altaristen des besagten Altars zahlen. Einmal vierteljährlich sollen am Donnerstage de sero vigilie novem lectionum und am Freitage eine Messe für die Seelen des Schenkers, seine verstorbenen, gegenwärtigen und künftigen Verwandten gelesen werden. Am Tage Simon und Judas sollen die Altaristen des neu zu errichtenden Altars dem Commendator zu Brieg eine Mark und eine andere dem bei der Messe ministrirenden Scolaris entrichten. An den einzelnen Sonntagen soll der jederzeitige Altarist das entsprechende Evangelium vor den infirmi seu leprosi, welche bei jener Capelle wohnen, volgariter exponere seu interpretari et orationem dominicam, salutationem angelicam ad beatam virginem et symbolum apostolorum preferre seu pronunciare in volgari loquela. Das Patronatsrecht kommt nach des Testators Tode von diesem an die Consuln der Stadt Brieg. Nach Wiederkauf dieses Zinses soll bis zum Ankauf eines neuen das nöthige Geld bei den Consuln niedergelegt werden. P.-A. Neisser Lagerbuch A. f. 72 f. Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 9, Urkunden der Stadt Brieg. Urkundliche und chronikalische nachrichten über die Stadt Brieg, die dortigen Klöster, die Stadt- und Stiftsgüter bis zum Jahre 1550. Hrsg Dr. C. Grünhagen, Breslau 1870.
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